· 

143 Plauderei wonniger Waldmomente, Teil1

Anja Eger ist eine neugierige, lebenshungrige, impulsive, kreative, verspielte und naturliebende Frau. Seit 4 Jahren lebt die Berlinerin mit Ihrer Familie inmitten der schönen Natur der mecklenburgischen Schweiz umgeben von Wälder, Feldern und Wasser. Sie liebt es dort herum zu stromern, sich selbst oder Waldschätze zu finden und diese zu verarbeiten. Sie ist eine Rosinenpickerin aus unterschiedlichen Wissensgebieten rund um die Themen Natur und Heilung. Gerne inspiriert sie Andere, Dinge ausserhalb des Alltags zu erleben.

 

Dein Elevator-Pitch: Eine kurze Begegnung, in der Du 10 Sekunden Zeit hast zu beschreiben was Du machst (in Bezug auf die Natur und Deine Arbeit).

Ich liebe die Schönheit der kleinen Dinge zu entdecken, gerade das Vergängliche. Mich selbst im Spiegel der Natur zu finden. Mit Menschen gemeinsam zu singen, zu tanzen, zu lachen, Inneres zu teilen und sich gegenseitig zu inspirieren.

 

Wie ist Deine ganz persönliche Beziehung zur Natur/dem Wald?

Der Wald ist mein Kraftort, um zu mir zu kommen, wenn der Irrsinn des Alltags mir zu viel wird.

Das Lied von Andreas Burani "Sein" beschreibt das wunderschön:

"...Hier bin ich mit mir verbunden

Hier leb' ich in mich hinein

Mir gelingt es für Sekunden mich von allen zu befreien

Hier ist meine Angst verschwunden

Hier bin ich mit mir allein

Ich bin im großen Grün versunken

Hier um einfach nur zu sein."

 

Hast Du einen Lieblingsplatz in der Natur und wie sieht dieser aus?

Mehrere, kommt darauf an was für eine Qualität ich brauche. Mit Wasser zum runterkommen oder Nadelwald eine Nasenfreude, heilige Hallen des Buchenwalds, Feenwald mit Moos, Lichtung mit Gräsern die im Wind wehen, Holunder und Weissdorn Haine sind ganz magisch, das mystische Moor, Pilzwald zum Pilze sammeln.

 

Gibt es ein Wald-/Naturerlebnis das Dich persönlich ganz besonders geprägt hat? Was ist es, dass Dich noch heute an diese Situation erinnert und was hast Du daraus für Dein Leben mitgenommen?

Als Kind war ich immer mal wieder allein im Wald, mir hat die Aufmerksamkeit und Bestätigung meiner Eltern gefehlt. Ich wollte so lange weg bleiben bis sie mich suchen, das habe ich natürlich nie so lange ausgehalten und auch nach mehreren Stunden fragten sie nur: wo warst Du...in dieser Zeit allein im Wald holte ich mir das, was meine Eltern mir nicht geben konnten, die Farne winkten mir zu und ich schritt wie eine Königin hindurch, ich imaginierte mir Jubelrufe...das ist eine Fähigkeit die ich immer noch habe und mir meine Welt so erträume wie ich es brauche oder im Wald immer noch elfenhaft flaniere.

 

In welchen Situationen suchst Du ganz bewusst den Wald auf?

Um einfach nur zu sein, meine Seele zu nähren, mir Fragen ausserhalb des Verstandes zu beantworten, zu beobachten, zu lauschen und Tieren zu begegnen und vor allem zu genießen.

 

Was möchtest Du den Personen, die Dich auf Deinen Natur- und Waldgängen begleiten mitgeben, beziehungsweise worin möchtest Du sie unterstützen?

Bei Freunden, wenn Sie mögen, dass sie sich selbst näher kommen. Dankbarkeit ist eine feine Sache die zu inneren Frieden führt- das sagt eine ewig Unzufriedene. Camps und Workshops mitmachen, das gemeinsame Erleben nährt anders als nur über ein Thema lesen. Sowieso Wissen umsetzen nicht nur im Kopf jonglieren.

 

Hast Du einen Tipp wie wir unsere Gesundheit mit einem Natur-/Waldbesuch besonders stärken können?

Mein Tipp den Wald zu erleben wäre abseits der Wege zu laufen, den Tierpfaden folgen, Sinne anschalten, sich erwischen wenn der Kopf denkt und wieder in die Wahrnehmung gehen, immer wieder Barfuß oder sich setzen und das eigene Mikroskop anschalten, das unmittelbare sehen, riechen, schmecken, hören. Einfach spürig werden. Mich selbst Fragen warum finde ich das hier schön oder warum gruselt es mich hier, sagt mir viel über mich selbst.

 

Was liegt Dir noch am Herzen, das Du uns mit auf den Weg geben möchtest?

Ich lege mich gerne gedanklich auf mein Sterbebett, das hilft mir Entscheidungen zu treffen oder anders über mein Leben nach zu denken. Wofür ich noch stehe ist das 'Wu Wei" Handeln durch Nichthandeln, vieles erledigt sich von selbst. Ich habe mit Erzwingen nie Erfolg gehabt, es fügte sich alles von allein, besser als ich es mir denken konnte. Im scheinbaren Gegensatz dazu lebe ich mein Motto "einfach machen" nicht so viel nachdenken. Tatsächlich ist es aber dem Wu Wei folgen.

 

Deine Buchempfehlung

"Mit der Wildnis verbunden" Susanne Fischer-Rizzi

Coachingraum Natur von Kerstin Peter

Zuhause in der Natur – Mit anderen Augen sehen von Jon Young

 

Kannst Du eine Ressourcenquelle empfehlen?

Lachen🙂

 

Deine Kontaktdaten

Wildauge Anja auf FB

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0